Intelligente Spezialisierung als Standortvorteil

Diskutanten der Veranstaltung, frontal fotografiert
S3-Experte Prof. Dominique Foray, die Unternehmer Walter Stephan (FACC) und Helmut Fallmann (Fabasoft), WKOÖ-Vizepräsidentin Mag. Angelika Sery-Froschauer, Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl und IVOÖ-Präsident Dr. Axel Greiner; Foto: Business Upper Austria

04.05.2016

Oberösterreich soll durch Technologieführerschaft zu einer führenden Industrieregion Europas werden. Die Bündelung der Kräfte in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Forschung im Sinn der intelligenten Spezialisierung soll einen strategischen Wettbewerbsvorteil, der Oberösterreich von anderen Regionen abhebt, schaffen.

Grundsätzlich ist die regionale Innovationsfähigkeit Oberösterreichs hervorragend: Es gibt zahlreiche Instrumente, mit denen Unternehmen bei ihren Innovationsbemühungen unterstützt werden – etwa Cluster und andere Innovationsnetzwerke. Die regionale Wirtschaft ist außerdem durch einen hohen Anteil von forschenden Unternehmen gekennzeichnet. Das alles spiegelt sich in einer hohen Patentrate und Wettbewerbsfähigkeit in einigen Sektoren wider. Dazu gehören Produktionstechnologien, Lebensmittel, erneuerbare Energie und der Automotive-Sektor ebenso wie industrienahe Dienstleistungen in einigen Bereichen. Allerdings:

„Im Gegensatz zu führenden Regionen wie Baden Württemberg, Bayern oder dem Großraum Paris hat es Oberösterreich jedoch (noch) nicht geschafft, sich als europäische Top-Region zu positionieren“ „Ein wesentlicher Nachteil ist schlicht die geringe Größe der Region. Denn: Räumliche Konzentration, und das Erreichen kritischer Größen sind Schlüsselfaktoren für Innovationsleistung einer Region“
S3-Experte Prof. Dominique Foray

 

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Aber: Spezialisierung kann Größen-Nachteile ausgleichen

An dieser Stelle kommt das S3-Konzept ins Spiel und es zeigt sich, warum Oberösterreich seine Innovations-Performance mit dieser Strategie steigern kann. „Der Schlüssel liegt in der noch stärkeren Spezialisierung und Konzentration auf einige Stärkefelder. Damit würde in diesen Bereichen die mindestens erforderliche Größe und eine Verdichtung des Know-hows für ein entsprechend effizientes Funktionieren von Netzwerken erreicht.“ Anbieten würde sich hier aus Sicht des Experten vor allem das Thema Industrielle Produktionsprozesse.

 

In Oberösterreich wurden die wirtschaftlichen Stärkefelder langfristig über die heimische Cluster-Politik entwickelt. Als erster Cluster wurde 1998 der Automobil-Cluster gegründet, es folgten – inklusive der Netzwerke – elf weitere mit dem IT-Cluster im Jahr 2013 als jüngstem.

„Jetzt stehen wir mitten in einem Wandel hin zu branchen- und damit clusterübergreifenden Initiativen: Oberösterreich hat sich hier mit den Themen Connected Mobility, Leichtbau, Smart Plastics, Generative Fertigung oder Medtech meets IT zukunftsfähig positioniert. Allerdings ist eine stärke internationale Orientierung und Vernetzung notwendig, um in Zukunft im globalen Wettbewerb erfolgreich zu sein."
Wirtschafts-Landesrat Strugl 

 

Das S3-Konzept

Intelligente Spezialisierung steht für die Ermittlung der Alleinstellungsmerkmale und Stärken eines Landes oder einer Region, die Nutzung von Wettbewerbsvorteilen und die Mobilisierung regionaler Akteure und Ressourcen für eine an Exzellenz orientierte Zukunftsstrategie. Sie steht ebenfalls für eine Stärkung der regionalen Innovationssysteme, die Maximierung des Wissenschaftsaustauschs und die Zurverfügungstellung von Innovationsvorteilen für die gesamte regionale Wirtschaft. Als Politikkonzept wird es von der EU im Rahmen der Kohäsionspolitik als „Research and Innovation Smart Specialisation Strategy (RIS3) eingesetzt.

 

Veranstaltung „Up-Date Standort Oberösterreich“ in der voestalpine Stahlwelt

Die Veranstaltung „Up-Date Standort Oberösterreich“ am 3. Mai in der voestalpine Stahlwelt in Linz beschäftigt sich mit dem Thema der Intelligenten Spezialisierung als regionale Standortstrategie. Für den Zeitraum 2014 bis 2020 sind die „Regionalen Innovationsstrategien für Intelligente Spezialisierung (RIS3)“ auch Teil der Wachstumsstrategie der Europäischen Union. 

Keynote-Speaker war Prof. Dominique Foray von der Technischen Hochschule Lausanne. Er gilt als Mastermind hinter der S3-Strategie der EU. Im Anschluss diskutierte Foray mit Wirtschafts-Landesrat Michael Strugl, WKOÖ-Vizepräsidentin Angelika Sery-Froschauer, IV-Präsident Axel Greiner sowie den Unternehmern Helmut Fallmann (Fabasoft) und Walter Stephan (FACC) über die Zukunftschancen für die oö. Wirtschaft durch Intelligente Spezialisierung.

 

Hier finden Sie die Präsentation des S3-Experten Prof. Dominique Foray.

 

Fotos der Veranstaltung 

 

 

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